Ferienfreuden – auch mit Handicap

Schulverein Wandrahm feiert 50. Jubiläum – Das „Haus am Paschberg“ in Wulsbüttel gebaut

Wulsbüttel. „Auch wer behindert ist, soll eine Klassenfahrt oder eine Freizeit erleben dürfen“ – diese Idee beflügelte Eltern und Lehrer vor 50 Jahren, ein Schul­landheim für geistig und kör­perlich behinderte Kinder zu bauen.
Sie gründeten 1973 den Schulverein Wandrahm, der diese Idee in die Tat umsetzte. Ferdinand Grabert aus Bremen gehört seit 1983 zu den enga­gierten Mitgliedern und erin­nert sich an die Anfangsjahre. „Wir Eltern, Lehrer und auch Kinder haben jedes Wochenen­de an diesem Projekt gearbeitet. So ist das ,Haus am Paschberg‘ in Wulsbüttel entstanden. Alle waren Feuer und Flamme, denn Wir hatten ein gemeinsames Ziel”, beschreibt der 82-Jährige die Anfänge.

Viele Fotos und Dokumentationen haben sich im „Haus am Paschberg” in den 50 Jahren seit Gründung des Schulvereins angesammelt. (Von links): Ferdinand Grabert, Geschäftsführerin Antje Bertram und Vorsit­zender Hannes Mahlstedt vor der Erinnerungstafel. Foto: Heß

Eröffnung des Hauses im Jahr 1984
1984 konnte die Einrichtung in dem schön gelegenen Waldstück der Gemeinde Wulsbüttel eröff­net werden. Entstanden ist der Verein seinerzeit aus der Bre­mer „Am Wandrahm-Behinder­tenschule”. Der damalige Rektor, Dieter Schröder, rief 1973 mit Gleichgesinnten den Verein Wandrahm ins Leben und wid­mete sich unermüdlich dem Bau der Behinderteneinrichtung. Für sein soziales Engagement wurde er 2008 mit dem Bundes­verdienstorden ausgezeichnet. Seit 18 Jahren ist Hannes Mahl­stedt Vorsitzender des gemein­nützigen Schulvereins.

„Als in den 80er Jahren bekannt wurde, dass in Wulsbüttel eine derartige Einrichtung ge­baut werden soll, gab es zu­nächst Skepsis und Ängste in der Bevölkerung. Es hat aber in all den Jahren nie Probleme ge­geben”, erklärt der pensionierte Lehrer. Im Haus am Paschberg können Kinder, Jugendliche und Erwachsene Ferien erleben, an Freizeiten teilnehmen oder im Rahmen einer Klassenfahrt pädagogisch gefördert werden. Ge­schäftsführerin Antje Bertram erläutert das Konzept, das ganz auf die Bedürfnisse der behin­derten Gäste ausgerichtet ist: „Wir bieten Pflegebetten in ge­räumigen Zimmern, einen sepa­raten Pflegeraum mit Dusch-Wickel-Liege, Hebelift, Fahrstuhl und vieles mehr.”

Förderer halten der Einrichtung die Treue
Auch im naturbelassenen 12.500 Quadratmeter großen Außengelände ist an die Gäste mit Handicap gedacht worden. Mehrere Förderer halten der Einrichtung seit Jahrzehnten die Treue. Hierzu gehört auch der Lions Club Wesermünde, der das Haus am Paschberg seit 1984 mit Arbeitsdiensten und Spenden unterstützt. Das 50-­jährige Bestehen des Schulver­eins wird am Sonntag, 18. Juni, ab 13 Uhr mit einem Sommer­fest gebührend gefeiert. Unter dem Motto „sich ohne Barrie­ren begegnen” werden musika­lische Unterhaltung, viele Akti­onen für Kinder und Führun­gen durch die Häuser angebo­ten. Der Lions Club wesermün­de hilft tatkräftig bei der Bewir­tung der Besucher. (fp/yvo)

QUELLE: NORDSEE-ZEITUNG von Ursula Heß

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